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Extrahierte Personennamen: Kalhpso Heinrich_Schliemann
Schiemanns Heinrich
Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Itiarcus Aurelius. Soldatenkaiser. Absolutes Kaisertum 13
(Er machte seinen treuen Freund Maximian, einen halbgebildeten, aber kriegserfahrenen und rechtlichen Tttaun, zum Kaiser. Ferner Wählten die Kaiser den Julius Lonstantius und Galerius Maximianus zu Cäsaren und zogen sie durch Verheiratung in den Kreis ihrer Verwandten.
tdeil die Kriegsstürme, von denen ich oben gesprochen, immer heftiger wurden, wurde das Reich gewissermaßen geteilt: das gesamte Gebiet Galliens jenseits der fllpen bekam (lonstantius, Hfrifa und Italien Maximian, Illyrikum bis zur Meerenge des pontus Galerius, das übrige behielt' Diocletian. Seit dieser Zeit wurde einem Teile Italiens eine ungeheure Übgabenlast aufgebürdet. Die alten Religionsbräuche wurden gewissenhaft beachtet.1
als Diocletian sein zwanzigjähriges Regierungsjubiläum gefeiert, legte er, noch ziemlich rüstig, die Regierung nieder; auch Maximian bestimmte er, wenngleich nicht ohne Tttühe, zu demselben Entschluß, während (lonstantius und Galerius ihnen folgten, wurden Severus und irtayiminus zu Cäsaren ernannt, ersterer erhielt Italien, letzterer das Gebiet, das bisher Diocletian regiert hatte.2
b) Charakteristik Diocletians.
Ceutrop Ix 26.
Klugheit, scharfer Blick und durchdringender verstand zeichneten Diocletian aus. Mit diesen Eigenschaften verband er eine große Gewissenhaftigkeit und hervorragend praktischen Blick. Unter ihm verlor das römische Reich den Charakter der Freiheit und nahm immer mehr die Formen eines monarchisch regierten Staates an. So befahl er, daß man ihm durch eine tiefe Verbeugung Verehrung bezeige, während vorher die Kaiser allgemein nur ehrerbietig begrüßt zu werden pflegten. Seine Gewänder und Schuhe ließ er mit Edelsteinen schmücken; früher war das Abzeichen der Kaiser lediglich ein purpurnes Gbergewand gewesen, während sie sich sonst wie alle übrigen kleideten.
2. donftantm.
Verlegung der Residenz nach Eonstantinopel.
Excerpta Valesiana3 36.
Um feinen Sieg4 zu verherrlichen, legte donstantin Byzanz den Hamen (Eonstantinopel bei. (Er schmückte die Stadt, als sei sie sein Geburtsort, mit höchster Pracht und war bestrebt, sie Rom gleichzustellen. Von
1 Dgl. hierzu den Erlaß gegen die Christen vom Jahre 303 (unten Iii 3).
1 Also den Orient. .
3 Zwei Geschichtsauszüge, deren erster über die Zeit (Tonstantins gegen Ende
des 4. Jahrhunderts, deren zweiter über die Zeit Theod?richs um die Mitte des 6. Jahrhunderts angefertigt wurde. Beide gab zuerst der französische Historiker valesius (de Valois) im 17. Jahrhundert heraus. 4 Über Licinius.
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I. Proculus. Numa Pompilius. 7
Alba her in göttlicher Gestalt erschienen und habe ihm die Meldung aufgetragen, er sei ein Gott geworden und werde als Quirinus über seinem Volke walten; Rom solle sich der Kriegskunst weihen, dann werde es später das Haupt des Erdkreises werden. So erzählt die altrömische Sage; aber spätere Schriftsteller machten daraus die abgeschmackte Annahme, Romnlus sei während des finsteren Wetters von den Senatoren ermordet worden; sie hätten seinen Leib in Stücken heimlich fortgebracht und begraben.
Iii. Die Könige Hluma ^ompltius, Hussus Kostikius und Ancus Warcius.
1. Nach dem Hingang des Romnlus regierte der Senat statt eines Königs ein ganzes Jahr lang (Interregnum); denn die beiden Stämme, die Latiner oder Altrömer und die Sabiner, konnten sich aus Eifersucht nicht über einen neuen König einigen. Als aber zuletzt das Volk, der Vielherrschaft müde, wieder einen König verlangte, ward festgesetzt, daß hinfort der König abwechselnd aus beiden Stämmen genommen werden sollte, und so wählte man denn jetzt einen Sabiner, den Numa Pompilius, einen Eidam des Tatins, der, zu Cures im Sabinerlande wohnend, durch seine Weisheit und Kenntnis desmenschlichen und göttlichen Rechtes berühmt war.
Unter Romnlus war das Volk im Kriege verwildert. Numa unternahm es daher, die durch Waffengewalt gegründete Stadt durch Recht und Gesetz gleichsam neu zu gründen und das Volk durch religiöse Zucht und die Künste des Friedens zu milderer Gesittung zu führen. Er schloß Frieden mit allen Nachbarn und baute als Symbol des Friedens eine Halle mit doppeltem Thore, den s. g. Janustempel, welcher im Kriege offen stehen, im Frieden geschlossen sein sollte. Er ordnete das Religionswesen und setzte die nötigen Priester ein, und um die Festtage genau ansetzen zu können, ordnete er auch das Kalenderwesen; so wurde er der Gründer der römischen Staatsreligion. Er hob ferner
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Die Gracchen. Iii 5 3iv 2 i.
47
Widerstand der Vornehmen (Optimalen") brach er mit Gewalt. Aber die Gegner berfielen mit Kntteln eine Volksversammlung 133 auf dem Kapital; Tiberms wurde im Gedrnge mit 300 Anhngern totgeschlagen, die Leichen in die Tiber geworfen.
3. Der Fortsetzer seines Werkes und sein Rcher ward sein Bruder Gaius. Auch er diente unter Scipio in Spanien. Dann erlangte er durch die Gewalt seiner Rede das Tribunat. Er erleichterte den Kriegsdienst und verschaffte den Armen billiges Brot. Er legte schnr-gerade Handelsstraen an; durch berbrckungen (Viadukte) leitete er sie der Strme und Abgrnde und stellte Meilenzeiger und Auf-steigsteine fr die Reiter an den Rand. Die Arbeitslosen Roms und viele Latiner fhrte er in die Kolonien. Ja, er gedachte den Latinern das volle Brgerrecht zu verschaffen. Er war der mchtigste Mann im Staate: Handwerker und Ingenieure, Knstler und Gelehrte, Offi-ziere und Gesandte umgaben ihn wie einen Fürsten.
Diese seine Stellung und seine Plne benutzten die Vornehmen (Optimalen), um die Brgerschaft mitrauisch gegen ihn zu machen. Es gelang, Gaius' Wiederwahl zu hintertreiben. Als man auch seine Gesetze abschaffen wollte, entspann sich ein blutiger Kampf. Das Volk lie seinen Wohltter im Stich; er bekam kein Pferd zur Flucht. Da 121 lie er sich von einem treuen Sklaven tten. Seinen Kopf wog der Konsul mit Gold auf. Die Leiche ward mit Tausenden in den Flu geschleift; seiner Mutter und Gattin verbot man zu trauern. Aber das Volk schmckte in verspteter Dankbarkeit seine Todessttte mit Blumen und Frchten.
4. Cornelia verbrachte den Abend ihres Lebens am Golfe von Neapel im Umgang mit griechischen Knstlern und Denkern, mit Knigen Geschenke tauschend. In heiterer Ruhe erzhlte sie von ihrem groen Vater und ihren groen Shnen. Ihr Grabstein zeigte ihren Namen mit dem Zustze: Die Mutter der Gracchen."
2. Marius und Sulla.
1. Vom Rande des nrdlichen Meeres kommend, rieben die starken germanischen Stmme der Kimbern und Teutonen ein Rmerheer nach dem andern auf, und König Iugurtha in Nu-midien (Algerien) bestach einen Feldherrn Roms nach dem andern: ganz Rom sei feil," sagte er, wenn ein Kufer komme".
Da wurde E. Marius zum Konsul erwhlt. Er war durch
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Extrahierte Personennamen: Scipio Scipio Cornelia Marius Marius Sulla König_Iugurtha Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Neapel Algerien Rom
6
er Festungen an. Seine Residenzen waren Sufa, Persepolis und Babylon. Dareios sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mg-lichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt.
Wie seine Vorgnger ging auch Dareios darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Auch Hellas versuchte er sich Untertan zu machen. Aber die persischen Angriffe wurden von der griechischen Vaterlandsliebe und Tapferkeit zurckgewiesen, die Freiheit und die Kultur Griechenlands blieb erhalten.
Geschichte der Griechen.
Griechenland.
8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der Hellenen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom gischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Aus-dehnung, da es auch mit Einschlu der benachbarten Inseln nur etwa Das Meer, den Umfang des Knigreichs Bayern hat. Durch tiefe Meeresein-schnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Hfen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen frh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kauf-leute fremde Gestade aufsuchten. Die Ostkste ist hafenreicher als die Westkste, und eine Jnselbrcke verbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner ein Dasgebirge.land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Flu-tler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach
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30
Geschichte der Griechen und Macedoner.
o) Die Zeit nach Lykurg. Die Eroberung Nesseniens. Bei der Zunahme der spartanischen Bevlkerung reichten die vorhandenen Ackerlose nicht mehr aus. Deshalb wurde im siebenten Jahrhundert vor Christus das fruchtbare Nachbarland Messenien nach harten Kmpfen erobert. Das Land verteilten die Spartaner unter sich; die Bewohner, die aus ihrem Besitz ver-hieben wurden, wanderten nach Sicilien aus und grndeten dort die Stadt Messina, die nach ihrem Namen benannt ist. Nach der Eroberung Messeniens waren die Spartaner das mchtigste Volk in Griechenland. Die meisten Staaten des Peloponnes traten in ein Bundes- und Abhngig-keitsverhltnis zu Sparta.
2. Die Athener.
Die Athener waren das gebildetste Volk von ganz Griechenland. Sie gehrten zum jonischen Stamme, welcher der geistig begabteste, durch Kunst und Wissenschaft ausgezeichnetste unter allen griechischen Stmmen war. Die Athener waren beweglich, die Spartaner schwerfllig.
a) Zeit vor Solort. In der ltesten Zeit wurde Athen von Knigen beherrscht. Der letzte König der Athener war Kodrus. Kodrus opferte sein Leben fr die Freiheit seines Volkes. Als die Dorer sich in Lakonien festgesetzt hatten, berzogen sie die Nachbarstaaten mit Krieg. So kam es auch zum Kampfe zwischen den Dorern und den Athenern. Es wurde ein Orakelspruch gegeben, so berichtet die Sage, da dasjenige Volk siegen sollte, dessen König gettet wrde. Kodrus fate den Entschlu, sich fr den Sieg seines Volkes zu opfern. Er verkleidete sich als Bauer, ging in das Lager der Dorer. fing dort Streit an und wurde erschlagen. Zu spt erkannten die Dorer. da sie den König der Athener gettet hatten. Sie verzichteten nun auf die Eroberung Attikas. Der Tod des Kodrus fllt in das Jahr 1068 v. Chr.
Nach dem Opfertode des Kodrus hielten die Athener keinen fr wrdig. Nachfolger desselben zu werden. Sie schafften die knigliche Wrde ab und bildeten einen Freistaat. Der erste Beamte hie Archon. d. h. Herrscher. Der Archon wurde aus Lebenszeit gewhlt. Im Jahre 752 fing man an, die Archonten nur auf 10 Jahre zu whlen. Spter (682) wurde die hchste Gewalt bedeutend eingeschrnkt. Statt eines Archonten whlte man deren neun, und zwar nur auf ein Jahr. So wurde es mglich, da alle vornehmen Athener einmal zur Regierung kamen.
Von diesen neun Archonten war der erste der eigentliche Regent des Landes, der zweite der oberste Priester des Staates. Dieser behielt auch den Knigstitel bei. (Archon Basileus.) Der dritte hatte die Leitung des Kriegswesens. (Er hie Archon Polemarchos.) Die brigen Archonten wurden Gesetzesberater (Thesmotheten) genannt. Sie
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Aoi
auf Anstiften seines treulosen Geheimschreibers ermordet, im Januar
275. Die Soldaten, die den Kaiser geliebt hatten, bestraften die
Mörder, überließen aber die Wahl seines Nachfolgers dem Senate.
Nach einer Awischenregicrung (Interregnum) von sieben Monaten er-
nannte dieser aus seiner Mitte den bejahrten aber hochgeachteten Se-
nator M. Claudius Tacitus, aus der Familie des berühmten
Geschichtschreibers, zum Kaiser. Nachdem er mit republikanischer Ge-
sinnung das Ansehen des Senats befestigt hatte, begab er sich zur
Armee und führte diese nach Kleinasten, wo die Barbaren, welche
Scythen oder Alanen genannt werden, über das asowische Meer ein-
gedrungen waren. Tacitus schlug sie zurück und war schon im Be-
griff, gegen die Perser zu ziehen, als er nach einer zweihunderttägigen
Herrschaft zu Tarsus in Cilicieu sein Leben endigte, am 12. April 276.
Nach einigen Nachrichten sollen ihn die Soldaten ermordet haben,
weil sie Bestrafung wegen des an einem Verwandten des Kaisers in
Syrien verübten Mordes fürchteten. Zwar maaßte sich ein Bruder des
Tacitus, Florianus, den Thron an, mußte aber bald dem Feld-
herrn M. Aurelius Probus weichen, den die Armee zum Impe-
rator erklärte. Ehe noch ein Bürgerkrieg zwischen beiden ausbrach,
fiel Florianus durch die Hand seiner Soldaten bei Tarsus im July
desselben Jahres.
Probus war einer der ausgezeichnetsten Kaiser, ein Pannonier von
Geburt, im römischen Kriegsdienst gebildet und wegen ^seiner Treue
und Tapferkeit von den frühem Kaisern ausgezeichnet. Im Jahr 277
zog er nach Gallien, welches deutsche Kriegerschaaren besetzt und gegen
siebenzig große Städte eingenommen hatten. Diese Germanen waren
Franken, Burgunder, Vandalen und Logionen (ein unbekanntes Volk).
Probus schlug sie über den Rhein zurück, verfolgte'sie in ihrem Lande
bis über den Neckar und die Alba *) und legte- feste Lager aus dem
rechten Uferlande des Rheins an. Für jeden Kopf eines Germanen,
den ihm die Soldaten brachten, zahlte er ein Goldstück. 'Die Feinde
wurden endlich gebeugt, und neun Könige verschiedener Völker erschie-
nen vor dem Kaiser und baten um Frieden, den er ihnen unter harten
Bedingungen gewährte. Die Deutschen mußten sechzehn tausend Mann
für das römische Heer stellen. Damit sie nicht gefährlich würden, ver-
theilte sie der Kaiser zu fünfzig oder sechzig Mann in fülle Provinzen
des Reichs. Die Eroberungen im Lande der Allemannen sicherte' er
') Ob dieser Name einen Fluß oder einen Berg bezeichne, ist ungewiß; vielleicht
ist die rauhe Alp gemeint.
26
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38
an Jahren und Stärke nicht ungleich, die Hvratier im römischen,
die Cur iati er im albanischen, jedoch schwankte die Sage in dieser
Bestimmung. Beide Parteien waren zu einem Kampf für ihres Vater-
landes Oberherrschaft bereit. Ehe sie kämpften, wurde zwischen den
Römern und Albanern ein Vertrag geschlossen, des Inhalts: Welches
Volkes Bürger in diesem Kampfe siegen würden, das sollte des andern
guter friedlicher Oberherr seyn. Der Vertrag wurde mit folgenden alten
Gebrauchen geschlossen, die auch spater die Römer bei ähnlichen Ver-
tragen beibehielten: Der Bundespriester fragte den König : » Geneh-
migst du es, König, daß ich mit dem Eidesvater des albanischen Volkes
einen Bund schließe?" Als der König es genehmigt, sprach jener
weiter: »So verlange ich von dir, o König, den heiligen Rasen.«
Der König sprach: »Dazu nimm reines Gras." Der Priester holte
sich das reine Gras von der Burg, und fragte dann den König wieder:
»König, machst du mich zum königlichen Boten des römischen Volkes
der Ouiriten? auch mein Gerath und meine Begleiter?" Der König
antwortete: »In so weit weder mir, noch dem römischen Volke der
Quinten Nachtheil daraus erwachse, mache ich dich dazu." Der
Bundespriester machte dadurch einen Römer zum Eidesvater, daß er ihm
Haupt und Haar mit dem geweiheten Grase berührte. Der Eidesvater
(pater patratus) ward zur Leistung des Eides oder zur Bekräftigung
des Vertrags ernannt. Als die Vergleichungspunkte oder Bedingungen
abgelesen waren, sprach der Priester zum Schluß: »Höre, Jupiter! höre,
Eidesvater des albanischen Volkes! höre du, Volk von Alba! So wie
dieses öffentlich von Anfang bis zu Ende von diesen Tafeln oder Wachse
verlesen worden ist, sonder arge List, und so wie es allhier heutiges
Tages völlig richtig verstanden worden ist, also will auch von bemel-
deten Artikeln das römische Volk nicht zuerst abgehen. Sollte es nach
öffentlichem Schluffe in böslicher Absicht zuerst davon abgehen, so wollest
du, Jupiter, desselbigen Tages das römische Volk eben so treffen, als
ich heute auf dieser Stelle dieses Schwein treffen werde; und triff dn
es so viel kräftiger, je kräftiger du das kannst und vermagst!" Nach
diesen Worten gab er dem dabeistehenden Opferschweine einen Schlag
mit einem rohen Kiesel. Dieselben Gebräuche verrichteten auch die
Albaner.
Hierauf traten die sechs Kämpfer mitten auf dem Platze zwischen
beiden Heeren auf. Als die Waffen der Jünglinge erklangen und ihre
Schwerdter blitzten, durchbebte die Zusehenden ein heftiger Schauer; es
kam zum Handgemenge und zwei Römer stürzten vor den drei schon ver-
wundeten Albanern. Schon brach das albanische Heer in Freuden-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
170
wischt. Kaiser Hadrian, von dessen hoher Begabung schon früher die Rede war, hatte in seiner Jugend mit solcher Vorliebe dem griechischen Studium' sich gewidmet, daß ihn seine Kameraden geradezu „das Griechlein" titulierten; das Latein sprach er noch als Quästor so sehr mit dem Accent seiner spanischen Heimat, daß er ausgelacht wurde, als er zum erstenmal eine Botschaft des Kaisers Traian im Senate zur Verlesung bringen mußte.
Auch nach seinem Regierungsantritt zeigte er sich mit Vorliebe als Anhänger und Förderer des Griechentums: er ist der erste
der Imperatoren gewesen, der entgegen der bisherigen römischen Sitte noch griechischer Art einen Bart trug; wofür damals gerade der Philosoph (Spielet Propaganda machte: denn der Bart sei nicht nur ein schöner und würdiger Schmuck, sondern auch ein von der Vorsehung zur Unterscheidung der Geschlechter bestimmtes Zeichen, das wegzuwerfen nicht erlaubt sei. — Diesem Beispiele folgten die späteren Kaiser.
Von Hadrian datierte die Stadt Athen eine neue Ära des Aufschwungs; der Kaiser vollendete hier den weltberühmten Säulentempel des olympischen Zeus, den mehr als sechshundert Jahre früher Pisistratus begonnen und viele Geschlechter seitdem weiter geführt hatten. Er errichtete ferner eine Menge anderer Heiligtümer und Gebäude, besonders im südwestlichen Teile, der den
Fig. 65,
Kaiser Hadrian.
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28 Griechische Geschichte.
d. Ate religisen Vorstellungen. In den Jahrhunderten des Helden-Zeitalters bildete sich auch das Religionswesen aus.
<x. Wesen der griechischen Religion. Wie der Grieche selbst voller Bewegung und Leben war, so glaubte er auch die Natur belebt.
Wenn der Wind der das Land brauste, so mute seiner Meinung nach doch ein jemand vorhanden sein, der den Wind brausen lie; wenn es donnerte und blitzte, ein anderer, der Donner und Blitz hervorrief. Er selbst vermochte dies nicht: Also waren es Wesen grer, gewaltiger als er. Da er sich nichts Schneres und Besseres vorstellen konnte als den menschlichen Krper, gab er den Mchten, die die Natur lenkten und beherrschten, menschliche Gestalt, nur in erhhter, herrlicherer Gestalt (<xv&Q(ojto(pvetg). Er dachte sie sich grer, vollkommner, edler und, weil die Naturerscheinungen immer und immer wiederkamen, unsterblich, ewig. Der zu starke Regengu schwemmte seine Ackerkrume weg, der Blitz zer-spaltete den Mast des Schiffes, die rollende See verschlang seine Ge-fhrten aber der Sonnenschein lie, mit miger Benetzung vereint,
seine Saat hervorsprossen, die Frchte des Ackers und Weinberges machten seinen Arm stark, sein Herz froh: Es gab also bse und gute Götter. Durch Geschenke suchte man den zrnenden Fürsten zu ver-shnen, durch Gaben aller Art die Familiengenossen und den Gastfreund zu erfreuen: So brachte man den Gttern Opfer dar und Gelbde. Je froher und lebensfrischer das Treiben der herrschenden Kreise wurde, um so heiterer bildete man sich die Götter: Hoch oben auf dem Grenzberge, dem Olymp, oder im Himmel fhrten sie ein frohes, seliges Leben. Man empfand das Sehnen, die Götter von Auge zu Auge zu sehen. Dies gelang niemand, und es htte auch kein irdisches Auge ertragen knnen.
Aber das ging an, da man sich ein Abbild von ihnen schuf und an geweihter Sttte, in Tempeln oder Hainen, aufstellte. Der Grieche hatte es oft selbst erlebt, oder sein Ahn hatte es ihm erzhlt, wie ein Herrschergeschlecht das andere strzte, um an seine Stelle zu treten. So dichtete er sich eine Gttergeschichte, nach der verschiedene Gttergeschlechter nach einander, das eine das andere entthronend, herrschten. Und wie der König der sein Volk gebot, die Edlen immer mchtiger und an-gesehener einher schritten in der Gemeinde, so war ein Gott der Herrscher, der Vater der Götter (und Menschen), waren andere ihm hnlich an Machtflle, stand die Mehrzahl beiden weit nach. Die Snger aber, die an den Sitzen der Fürsten und in den Husern der Edlen die Thaten der Helden vortrugen, sangen auch von den Gttern und Halb-gttern. Homer und Hesiod machten den Griechen ihre Götter", sagten darum mit einigem Recht sptere Geschichtschreiber ihres Volkes. Durch den Verkehr mit fremden Vlkern drang auch die Verehrung auslndischer Gottheiten ein, die man aber dem griechischen Wesen gem umbildete und damit hellenisch machte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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